Meiner Überzeugung nach tun wir zu jedem Zeitpunkt unser Bestes, um glücklich zu sein. Und je zufriedener wir sind, desto „leichtgängiger“ ist das Zusammensein mit anderen Menschen.
Dies bedeutet für mich, wir müssen bei uns selbst dafür sorgen, dass unser Leben weitestgehend im Gleichgewicht ist. Immer wieder versperren uns unsere Ängste oder unser Zorn um Konflikte, um Trennungen, um größere oder kleiner Veränderungen und Sorgen ein ausgefülltes Leben. Dann gilt es, den Blick für einen guten Weg zu öffnen und ihn in unserem eigenen Tempo los zu gehen.
Ergänzend zu jenem Sprichwort:
„Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht“
möchte ich hinzufügen:
Jedoch können wir vorhandenes saftiges Grün genießen,
die vertrockneten Stellen versorgen und akzeptieren
und lernen, auf die beachtliche Widerstandskraft zu vertrauen.
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Psychodrama
„Drama ist ein griech. Wort und bedeutet ´Handlung`. Psychodrama kann darum als die Methode bezeichnet werden, welche die Wahrheit der Seele durch Handeln ergründet…“ (Moreno)
Ein zentraler Punkt psychodramatischer Philosophie ist, dass der Mensch seiner Natur nach ein soziales Wesen ist. Begegnung mit anderen Menschen (von beruflich distanzierten Begegnungen bis hin zu privat intimsten Begegnungen) ist für jede/n Einzelne/n emotional überlebensnotwendig. Die psychodramatische Arbeit bezweckt die Stärkung der positiven Kräfte, die zwischen den Menschen wirken.
Menschen sind in ihrem Leben mit den unterschiedlichsten sozialen Anforderungen konfrontiert. Immer, wenn wir in neue Situationen kommen (z.B. Arbeitsplatzwechsel, Verlust) werden wir in einer neuen Rolle gefordert. Diese müssen wir der neuen Situation angemessen ausfüllen. Im Psychodrama können neue Rollen entwickelt, erprobt und eingeübt werden. Und ebenso müssen bisweilen alte Rollen erweitert werden oder auf eine passende Aktualität hin untersucht werden. Ziel ist es, unangemessen erlebtes Handeln zu verändern.
Der Mensch zeichnet sich als jemand aus, der sich in Kreativität und Spontaneität selbst organisiert. Dies Vertrauen in die Natur des Menschen macht meine Grundhaltung als Therapeutin aus. Psychische und soziale Schwierigkeiten können zu Blockaden und Störungen führen. Die psychodramatische Arbeit setzt hier an und kann den Prozess sehr hilfreich unterstützen.
Wichtiges Mittel in der psychodramatischen Arbeit ist das Rollenspiel. Die wenigsten Menschen sind begeistert zu einem Rollenspiel bereit, aber fast alle sind nach dem Tun von der Wirksamkeit überzeugt. Und viele haben neben aller Anstrengung in der Arbeit auch die humorvolle Seite dieser Methode schätzen gelernt.
Traumatherapie
Ich arbeite auf der Grundlage von PITT (psychodynamisch imaginative Traumatherapie nach Luise Reddemann). Es geht darum, vor einem psychodynamischen Verständnis und mittels imaginativer Verfahren Traumafolgestörungen zu behandeln.
Der Gedanke ist, dass der Mensch sich selbst trösten (lernen) kann. Hierbei wird die „Dissoziation“ (völliges Wegtauchen aus der äußeren Situation bei höchstem inneren Stress) als Ressource genutzt: Die Fähigkeit zu inneren Bildern.
Imaginationen (kontrollierte/ geführte Fantasiereisen) sind vermutlich die älteste Form der Heilkunst. Imaginationen werden nicht zur Entspannung angeboten, sondern die inneren Bilder werden selbstkontrolliert genutzt. Es geht darum, sich im „inneren Pendeln“ zu üben, um der inneren Schreckenswelt eine Gegenwelt anzubieten. Dies sorgt für Rückhalt, Stärke und Trost, wenn die äußere Welt eben nie ganz perfekt sein kann.
Ein zweiter Schwerpunkt der Arbeit sind Übungen zu „Achtsamkeit“. Wenn wir achtsam im jetzigen Moment sind, können uns Ängste aus Vergangenheit oder Zukunft weniger erreichen. Wir sind dann mit dem Hier und Jetzt beschäftigt, nicht mit Damaligem oder Zukünftigem.
Entscheidender Punkt der Behandlung ist immer wieder der Blick auf die Fähigkeiten, auf erlebte Freuden, auf zufriedenstellende Situationen, auf Ressourcen. Dieser Blick soll dabei helfen, realistisch auf die Welt zu schauen. Und Realität ist, dass die Welt leidvoll und freudvoll ist. Die Beschäftigung mit schwarzen Bereichen des Lebens (Sorgen, Komplikationen, Schmerz etc.) erfolgt erfahrungsgemäß quasi automatisch. Mühe bereitet oft vielmehr der Blick auf alles, was „klappt“. Ein Ernstnehmen auch zufriedenstellender Momente ermöglicht wesentlich mehr Leichtigkeit und Wohlwollen im Alltag.